Fahren bei den TT-Bikern

Allgemeines
Bei unseren Touren sind der Tourführer (Urs), die drei Sperrer (Rolf, Flavio und Dani), der hinterste Fahrer (Beat), die Foto- und Filmcrew (Günti/Roli) mit Funk untereinander verbunden.
Wir sind immer zwischen 25 - 40 Motorräder an einer Tour. Deshalb fahren wir immer im Konvoi. Nur so kommen wir alle miteinander und sicher von A nach B.

Konvoi Fahren
Die Geschwindigkeit wird den weniger Schnellen angepasst. Bei uns gibt es keine Langsamen!! Diese Teilnehmer und solche mit weniger Fahrpraxis fahren am Anfang der Gruppe. Denn dort ist die Geschwindigkeit am tiefsten.
Es gilt ein absolutes Überholverbot innerhalb der Gruppe. Mit Ausnahme der Sperrer, des Filmers und des Fotografen.
Der Konvoifahrer fährt versetzt mit einem Abstand von ca. 5 - 6m nach vorne und hinten, je nach Geschwindigkeit. In den Kurven behält jeder seine Linie, ohne über die Mittellinie zu fahren oder zu lehnen. Wird die Fahrbahn zu schmal, wird hintereinander gefahren. Dazu wird der Abstand vergrössert.


 

 

 

 

 

 

Sicherheitsabstand

Durch das versetzte Fahren entsteht ein optimaler Sicherheitsabstand zwischen den einzelnen Tourteilnehmern

Konvoi-Führer

- fährt links von der Fahrbahnmitte

- bestimmt die Geschwindigkeit

- die Route

- die Stops

 

Teilnehmer

- fährt versetzt

- hält die einmal eingenommene Position bei (auch nach dem Tanken, Essen, etc.)

- überholt nicht

 

Schlussfahrer

- ist verantwortlich, dass keiner zurück bleibt



Bei Ampeln wird versucht, das Tempo so zu dosieren, dass der Konvoi "grün" haben wird. Dies ist leider nicht immer möglich. Bei "rot" wird angehalten, auch mitten im Konvoi!! Mit Ausnahme von Baustellen, doch dazu später mehr. Nun kommt unser Funk ins Spiel. Der Hinterste meldet, wenn nicht alle die Ampel passiert haben. Der vordere Teil vermindert nun das Tempo, oder hält an einem geeigneten Platz an.

Bei Baustellen mit zwei Rotlichtern halten wir nicht an, wenn während der Fahrt die Ampel von grün auf rot schaltet. Folgendes Szenario wird dann praktiziert:
Einer der vier Sperrer hält bei der einen Ampel und winkt den Konvoi vorbei. Ein zweiter Sperrer hält bei der anderen Ampel und blockiert den Gegenverkehr, falls dieser "grün" bekommen sollte.

Pannen etc.
Bei Pannen etc. schert nur der Betroffenen aus!! Unser Pannendienst-Motorrad kümmert sich um die Sache (und nur der Pannendienst) und entscheidet dann wie es weiter geht. Der Tross hält nicht!! Einige vom OK sind während der Fahrt mit dem Natel erreichbar und können vom Pannendienst-Motorrad über die weiteren Schritte informiert werden.


Lücken schliessen
Entsteht wider erwarten eine Lücke im Konvoi (Panne, oder jemand ordnet sich nach dem Halt nicht mehr am gleichen Ort ein) wird diese wie folgt geschlossen:
Das jeweils hintere Fahrzeug fährt nach vorne in die entstandene Lücke.


Anhalten.
Beim Anhalten vor Kreuzungen, Rotlichtern und anderen Hindernissen wird auf Zweierkolonne aufgeschlossen.

Der Abstand zum vorderen Fahrzeug wird so kurz wie möglich gehalten, um ein schnelles Wegfahren zu ermöglichen.



Abbiegen, Kreuzungen, Kreisel etc.
Das Abbiegen bei Kreuzugen und Kreiseln haben wir wie folgt organisiert:

Abbiegen nach rechts, oder beim Befahren eines Kreisels sperrt ein Sperrer die anderen Verkehrsteilnehmer.
Beim links Abbiegen werden zwei Sperrer eingesetzt. Die Sperrer sind immer mit Hilfe des Funkes untereinander verbunden.

Dieses Vorgehen

wurde durch uns rechtlich abgeklärt und ist gemäss Signalisationsverordnung

SSV 67/2 erlaubt

(siehe allgemeine TT-Bestimmungen).



Überholen anderer Verkehrsteilnehmer
Dies ist das schwierigste Manöver von allen. Es erfordert eine grosse Portion an Konzentration und Disziplin aller Teilnehmer.
Einer der Sperre fährt vor das Fahrzeug, welches die Gruppe überholen möchte. Er reduziert das Tempo, maximal auf die signalisierte Höchstgeschwindigkeit. Ein zweiter Sperrer ist ca. 200m vor ihm, mit der selben Geschwindigkeit (damit der Abstand zwischen den Beiden nicht zu gross wird). Der vordere Sperrer gibt über Funk weiter, wann überholt werden kann. Sobald kein Gegenverkehr kommt, hebt der Sperrer, welcher vor dem Auto fährt, die Hand. Dieses Handzeichen bedeutet, dass überholt werden kann.
Damit dies schnell von statten geht, sollte jeder Fahrer ein bis zwei Gänge hinunter schalten und Vollgas geben.
Kommt nun ein Auto entgegen, teilt der vordere Sperrer dies seinem Kollegen über Funk mit. Dieser senkt die Hand und ab sofort darf nicht mehr überholt werden.
Wird ihm die Strasse wieder frei gegeben, signalisiert er durch die erhobene Hand, dass der Überholvorgang wieder fortgesetzt wird.

Achtung, jetzt wird es noch komplizierter!!!
Beim Überholen eines grösseren Fahrzeuges sieht man den Sperrer vor dem Fahrzeug nicht. Nun weiss niemand, wann die Strasse frei ist.
Damit dies nicht passieren kann, bleibt in so einem Fall der dritte Sperrer hinter dem Fahrzeug und gibt die Handzeichen.


Immer daran denken
Teilnehmer an einem Konvoi dürfen sich jedoch nicht absolut auf eine freie Fahrt verlassen. Jeder ist für seine Sicherheit selber verantwortlich. Es gibt ab und zu (zum Glück sehr selten) ungeduldige Autofahrer, welche in den Verbund einbrechen wollen. Was zu gefährlichen Situationen führen kann.
Ganz automatisch fährt man hinten im Konvoi schneller als vorne. Das kommt teilweise von Ziehharmonika-Effekt. Man kann diesen Effekt etwa mindern, wenn alle dieselben Abstände einhalten und konzentriert fahren.

ES MACHT SPASS IM KONVOI ZU FAHREN!!